Ortsverein
„Wir müssen die Sozialdemokratie nicht neu erfinden, ihre Grundwerte – Freiheit, Gleichheit, Solidarität – sind bekannt. Wir müssen Sie leben! Bewegen wir uns weiter, verharren wir nicht!“, betonte die Vorsitzende des Ortsvereins, Ulrike Lechnauer-Müller, in ihren Rechenschaftsbericht vor der Jahreshauptversammlung
Tatsächlich war die Jahreshauptversammlung der SPD Waghäusel, die turnusgemäß ohne Wahlen hätte stattfinden sollen, eine bewegte: Sebastian Emmert, der dem Ortsverein gemeinsam mit Ulrike Lechnauer-Müller vorstand, hat mit dem Tag der Kommunalwahl seine Ämter niedergelegt. Mit Massimo Vitacolonna verstarb im vergangenen Jahr auch tragischerweise und völlig überraschend einer unserer stellvertretenden Vorsitzenden. Vergangenen Dienstag wurden die derzeit unbesetzten Ämter deshalb nachgewählt:
Künftig wird Angelika Nosal gemeinsam mit Ulrike Lechnauer-Müller der SPD Waghäusel vorstehen. Ein bisschen historisch ist das schon: Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird unser Ortsverein nun von zwei Frauen geleitet. Und mehr noch: Soweit wir es recherchieren konnten, ist der Ortsverein Waghäusel damit die erste Gliederung der deutschen Sozialdemokratie mit einem weiblichen Spitzenduo!
Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Lutz Schöffel gewählt, welcher wie Angelika Nosal auf eine langjährige Erfahrung im Gemeinderat zurückblicken kann und dort zuletzt den Fraktionsvorsitz bekleidete. Zudem wurde Mark Müller zum Pressereferenten gewählt.
Die SPD Waghäusel beglückwünscht alle Gewählten. Für den Vorstand und die ganze SPD Waghäusel gilt es jetzt, in Bewegung zu bleiben: In Bewegung für ein soziales und nachhaltiges Waghäusel, in Bewegung für EIN Waghäusel, das sich nicht spalten lässt. Packen wir es an!
Keine Wahl ohne Plakate – das gilt allen technischen Veränderungen zum Trotz heute noch genauso wie vor 150 Jahren, als sich mit der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ die unmittelbare Vorläuferpartei der SPD gründete. Ganz so weit reichen die Plakatbestände des Ortsvereins Waghäusel zum Glück nicht zurück. Dennoch hat sich mit der Zeit in unserem Keller Einiges angesammelt – am Wochenende war es höchste Zeit zum Ausräumen.
Dabei sind Wahlplakate mehr als nur bedrucktes Papier – sie sind immer auch Zeitzeugen:
„Für den Frieden. Gegen blinde Gefolgschaft.“, mit diesen Worten machte die SPD 2005 ihr Nein zum Irakkrieg deutlich.
Unser Favorit ist jedoch ein Plakat des Ortsvereins:
„Kindergartenbeitrag: Wieviel ist zumutbar?“ Es zeigt: Bildungsgerechtigkeit ist eben kein Thema von gestern, sondern heute aktueller denn je. Deshalb fordern wir heute: Kindergärten und Kitas müssen gebührenfrei sein!
"Ein 100jähriges Jubiläum bietet die Möglichkeit eines Rückblicks, gleichwohl darf man an einem solchen Abend aber auch nach vorne blicken“ betonte die Ortsvereinsvoritzende Ulrike Lechnauer-Müller schon zu Beginn des Abends. Für den entsprechenden Rückblick sorgten im Anschluss Artur J. Hofmann in gewohnt geschichts-beschlagener Manier wie auch der Ehrenvorsitzende der SPD Waghäusel, Oberbürgermeister Walter Heiler. Letzterer hob auch die „Talentschmiede SPD Waghäusel“ hervor, denn neben ihm hat der Ortsverein mit Wolfgang G. Müller (Lahr) und Roman Götzmann (Waldkirch) noch zwei weitere Oberbürgermeister hervorgebracht.
Politisch Tagesaktueller zeigte sich der SPD Landesvorsitzende Andreas Stoch in seiner Rede. Dieser ging auf die Notwendigkeit des von der SPD initiierten Volksbegehren zur Gebührenfreiheit ein und stimmte gleichwohl auf die anstehenden wichtigen Europawahlen ein. Andreas Stoch war es dann auch, der nahtlos zu den Ehrungen überging und seinem ehemaligen Bürokollegen im Landtag Walter Heiler Urkunde und Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft in der SPD überreichte. Ulrike Lechnauer-Müller betonte bei den weiteren Ehrungen, dass sie stolz darauf sei, im Jubiläumsjahr des Frauenwahlrechts 4 starke Frauen des Ortsvereins ehren zu dürfen. Neben Walter Heiler wurden Krimhilde Rolli (40 Jahre), Marita Baur, Dagmar Hohnecker und Ute Futterer (25 Jahre) ausgezeichnet.
Den krönenden Abschluss des Abends bildete eine weitere Ehrung, wiederum mit Walter Heiler als Empfänger: der Ortsverein hatte beschlossen, ihrem Ehrenvorsitzenden, langjährigen Bürgermeister und ehemaligen Landtagsabgeordneten mit der Ehre der Willy-Brandt-Medaille, der höchsten Auszeichnung der SPD, zu bedenken. Der bisher einzige Waghäuseler Genosse, dem diese Ehre zuteil wurde, und gleichwohl enger politischer Wegbegleiter Walter Heilers, Artur J. Hofmann, führte diese Ehrung mit einer wunderbaren Laudatio durch.
Ein ereignisreiches Jahr 2018 endet, bleibt uns als SPD Waghäusel nur noch allen Waghäuseler Bürgerinnen und Bürgern samt ihren Familien ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in 2019 zu wünschen.
Der Beginn des sich aktuell in den letzten Zügen befindlichen Jahres 2018 konzentrierte sich auf eine Thematik, die eigentlich in den letzten Monaten von 2017 schon geklärt hätte sein sollen: die Bundestagswahlen des Septembers 2017 hatten ein Ergebnis mit sich gebracht, das die Frage aufwarf, ob man oder ob man nicht wieder in eine Große Koalition eintreten solle. Nachdem Verhandlungen zwischen CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Grüne ohne Ergebnis auseinander gingen war in Berlin die Fortsetzung der in Teilen der SPD ungeliebten Großen Koalition die einzig verbliebene Option auf eine Regierungsmehrheit. Die SPD im Bund ging den Weg, die Frage über einen Eintritt in diese Koalition an ihre Mitglieder weiterzugeben – was auch in Waghäusel ein heiß diskutiertes Eisen werden sollte. So traf man sich am 15. Februar im Voglhaisl Waghäusel, um in größerer Runde von 30 Genossinnen und Genossen über die Pros und Cons einer weiteren Großen Koalition zu diskutieren, unter anderem waren an diesem Abend auch Bundestagskandidatin Neza Yildirim und einige Neumitglieder anwesend. Das Ergebnis der Befragung ist hinreichend bekannt.
Kommunalpolitisch stand das erste Halbjahr stark unter dem Eindruck der Kita-AG des SPD Ortsvereins. Aus der AG heraus entstanden Anträge für eine Angleichung der Schließzeiten der örtlichen Kinderbetreuungseinrichtungen wie auch des ersten Schultages für Erstklässler. In die ersten 6 Monate eines jeden Jahres gehören für die SPD zusätzlich zwei feste Termine: der eine ist dabei die Teilnahme an der Gemarkungsputzaktion der Stadt Waghäusel, der andere das traditionelle Maifest am Schwimmbad Waghäusel. Über den Sommer, eine eigentlich ruhigere Zeit für die Kommunalpolitik, durfte man dann gleich zwei politische Größen der Landes-SPD bei sich vor Ort begrüßen: sowohl Bundestagsabgeordnete Katja Mast als auch Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter besuchten im Juli die Große Kreisstadt.
Das zweite Halbjahr stand ganz im Zeichen des Oktobers: Manchmal braucht Gut Ding Weile. Schon vor Jahren kam im Ortsverein der Waghäuseler Sozialdemokraten die Idee auf, einen „Roten Oktober“ zu veranstalten. Alleine die zündende Idee zur Umsetzung fehlte. Diese kam schließlich dann in diesem Sommer, als es um die Frage ging, wie man möglichst präsent die eigenen Ideen und Forderungen an die Menschen bringen kann. Man erinnerte sich der Idee des „roten Oktobers“ und innerhalb kürzester Zeit war die Plakatserie mit den vier Themen geboren, die vom 8. Oktober bis zum 12. November Waghäusel zierte. Das Design wurde in Hinblick auf das anstehende Jubiläum im Jahr 2019 bewusst gewählt, auch der Umstand, dass die Themen und nicht die Partei im Vordergrund stehen sollten. Die Kampagne wurde auch medial über die sozialen Netzwerke begleitet und fand so auch Aufmerksamkeit über die Stadtgrenzen hinaus, bis gar hin zu Außenminister Heiko Maas. Auch innerhalb der Landes-SPD wurde der #roteoktober wahrgenommen und besprochen. Nicht nur bei den Landtagsabgeordneten Sascha Binder, Rainer Hinderer, Jonas Weber und Rainer Stickelberger, die im Zuge des #rotenoktobers in Waghäusel zu Gast waren, sondern auch in den Rathäusern der umliegenden Städte und Gemeinden. So zeigte sich Bürgermeister Christian Eheim begeistert von der Kampagne und betonte, dass der in Waghäusel geborene #roteoktober auch als ein Muster für eine landesweite Aktion dienen könnte.