
Dieser Satz aus dem Grundgesetz klingt für uns heute selbstverständlich. Der internationale Frauentag am 8. März erinnert daran, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern noch nicht überall selbstverständlich ist.
Als 1948 der Parlamentarische Rat in Bonn zusammentrat, um am Grundgesetz zu feilen, war noch nicht abzusehen, dass die Gleichberechtigung in der Verfassung besondere Erwähnung finden würde. Der insgesamt 65-köpfige Rat hatte gerade einmal vier weibliche Mitglieder – unter ihnen auch Elisabeth Selbert (SPD). Sie war überzeugt, dass der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ ins Grundgesetz gehörte. Dafür gab es zunächst keinen Beifall: Zweimal lehnte der Rat den Antrag ab. Mit Hilfe von Zeitungsartikeln und Vorträgen mobilisierte Elisabeth Selbert nun die westdeutschen Frauen. Diese bombardierten den Parlamentarischen Rat mit Briefen, in denen sie die Zustimmung zu Selberts Formulierung forderten. 1949 gab der Parlamentarische Rat schließlich nach und stimmte zu – ohne Wenn und Aber. Dazu sagte Selbert später: „Ich möchte eigentlich diese Zeit noch einmal erleben, welchen ungeheuren Einfluss diese politische Bewegung der Frauen, die plötzlich also wie ein Sturm über den Rat wegging, bedeutet hat.“
In Zeiten von Krisen ist Selberts Botschaft wichtiger denn je: Denn Krieg, Flucht oder Pandemien vertiefen die bestehenden Ungleichheiten zusätzlich. Am Weltfrauentag erinnern wir als SPD daran, wie viel noch zu tun ist – auch vor unserer eigenen Haustür: Deshalb kämpfen wir Waghäusel etwa dafür, dass Kita-Gebühren nicht weiter steigen und frühkindliche Bildung langfristig kostenlos wird – damit Frauen nicht länger zwischen Familie oder Beruf wählen müssen.