Unser Bericht zur Mahnwache: Kein Platz für rechte Brandstifter!

Veröffentlicht am 04.08.2020 in Aktuelles

Trotz Regenwetter haben am Montag 200 Menschen ein starkes Zeichen gesetzt: Nach der erschreckenden Tat am Waghäusler Bahnhof, bei der ein Mann ins Gleis gestoßen wurde, hatte sich in Waghäusel rechtsextreme Prominenz angekündigt.
Uns macht das Verbrechen vom Bahnhof sprachlos und betroffen. Dem Opfer wünschen wir schnelle Genesung. Die Täter müssen sich jetzt in einem rechtsstaatlichen Verfahren vor Gericht verantworten.

Dass Rechtsradikale diese Tat aber für ihre menschenverachtende Agenda instrumentalisieren, um ihre altbekannten Parolen aufzuwärmen, „Massenabschiebungen“ zu fordern und gegen Geflüchtete im Generellen zu hetzen, wird unserer Stadt nicht gerecht. In Waghäusel leben wir gelungene Integration!

Es ist daher keine Frage von links oder rechts, deutlich zu machen, dass rechte Anti-Demokraten in Waghäusel genauso wenig willkommen sind wie Straftäter. Es ist eine Frage der demokratischen Haltung.

Wir haben uns mit einer Mahnwache bewusst für die stille Form des Protests entschieden. Es haben sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine aus Waghäusel und verschiedene linke Gruppen aus Karlsruhe und Mannheim angeschlossen.
Leider sind – abgesehen von den Grünen Waghäusel – im Vorfeld der Veranstaltung die übrigen kommunalen Parteien auf Tauchkurs gegangen oder haben sich mit teilweise fadenscheinigen Argumenten von unserer Mahnwache distanziert. Wir hätten es begrüßt, wenn sich alle Parteien ihrer Verantwortung bewusst wären und gemeinsam für den demokratischen Diskurs in Waghäusel einstehen. Unser Dank geht deshalb an alle, die sich so friedlich und standhaft am Protest beteiligt haben!

Für uns als SPD Waghäusel ist das Kapitel aber nicht beendet. Im Vorfeld zur Mahnwache haben uns wüste Beschimpfungen bis hin zu Todeswünschen von rechter Seite erreicht. In den kommenden Wochen werden wir uns deshalb in Veranstaltungen dem Thema der Verrohrung der Sprache widmen. Damit Waghäusel wieder ein Stück solidarischer wird!

(Text: Heger, Foto: Schmiduber)