Mit Bildungsmut das Chaos beenden!

Veröffentlicht am 12.03.2021 in Aktuelles

Bildung in der Pandemie: Dazu gibt es viele Fragen – doch die grün-schwarze Landesregierung liefert darauf kaum Antworten. Dabei brauchen Kinder, Eltern, Erzieher*innen und Lehrkräfte gerade in schwierigen Zeiten Verlässlickeit und Politik, die Perspektiven schafft. Wie soll es weitergehen?

„Baden-Württemberg bleibt das Land der Freude am Lernen“ – dieser Satz steht zwar im grün-schwarzen Koalitionsvertrag, doch seit über einem Jahr dominiert im Bundesland der vor allem Frust beim Lernen. Denn die Pandemie hat gezeigt: Das baden-württembergische Bildungssystem ist weder krisenfest noch zukunftssicher – und viel zu oft noch nah an der Kreidezeit. Die Pandemie wird zu gravierenden Folgen im Bildungsfortschritt und in der sozialen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen führen. Es geht um nichts weniger als den Anspruch auf Bildung. In der Bildungspolitik gibt es viel zu tun. Mit dem krisenfesten Klassenzimmer hat die SPD im Land deshalb ein Konzept vorgelegt, wie Bildung auch während der Pandemie sicher stattfinden kann – und wie unser Bildungssystem gestärkt aus der Krise kommt:

Frühkindliche Bildung: Gebührenfrei und besser aufgestellt!
Lernen beginnt nicht erst in der Schule, sondern bereits bei den Kleinsten. In Kitas und Kindergärten leisten Erzieher*innen tagtäglich wertvolle Bildungsarbeit und legen so den Grundstein für den Schuleintritt. Doch in Baden-Württemberg fehlt es weiter an Kita- und Krippenplätzen.
Der Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung ist hoch. Aktuell gibt es zwar den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz – doch wegen fehlendem Personal kann dieser nicht für alle Familien verwirklicht werden. Wir brauchen jetzt dringend eine Ausbildungsoffensive, um dem Personalmangel entgegenzutreten: Die Kapazitäten der Berufsfachschulen für die Erzieher-Ausbildungen müssen aufgestockt werden. Parallel dazu braucht es mehr Studienplätze an den Hochschulen für Kindheitspädagog*innen.
 
Schulen: Mit mehr Lehrer*innen raus aus der Kreidezeit
Mit den ersten Schulschließungen haben vor allem die Eltern gemerkt, was die Schulen eigentlich leisten. Deutlich wurde aber auch: Die Schule war und ist auf die derzeitige Situation überhaupt nicht vorbereitet. Was hier versäumt wurde, können wir nicht in wenigen Wochen oder Tagen aufholen. Der Ärger in den Schulen ist zudem groß, weil politische Entscheidungen viel zu kurzfristig kommen und genauso kurzfristig wieder umgeworfen werden. Und natürlich haben die Lehrkräfte Angst vor Infektionen. Denn Schulen auf Teufel komm raus und unabhängig von Inzidenzzahlen offen zu lassen, wie Kultusministerin Susanne Eisenmann es wollte – das ist unverantwortlich.
Für die beste Bildung im Land brauchen wir jetzt mehr Lehrer*innen und weniger Unterrichtsausfall. Unter der grün-schwarzen Landesregierung wurden 1.000 Lehrer*innenstellen gestrichen, die jetzt mehr denn je fehlen. Die Digitalisierung gibt uns zusätzliche Möglichkeiten. Dafür braucht es allerdings nicht nur Endgeräte und Datenleitungen. Gute Ausstattung führt nicht automatisch zu einem guten Unterricht. Parallel braucht es im Land eine Fortbildungsoffensive, die die Lehrkräfte befähigt, die digitalen Möglichkeiten pädagogisch sinnvoll einzusetzen.
 
Wissenschaft & Hochschulen: Jede Forschung braucht Förderung
Baden-Württemberg ist Hochschulland. Unsere Hochschulen bieten überall im Land ein breites Studienangebot. Das gilt es zu fördern und weiterzuentwickeln. Doch die finanzielle Förderung des Landes konzentriert sich vor allem auf die Spitzenforschung in den sogenannten Exzellenzuniversitäten – in Baden-Württemberg tragen vier dieser Hochschulen den Titel. Die Grundfinanzierung der Hochschulen hat sich jedoch kaum verbessert, weshalb nur wenige neue Dauerstellen für Forscher*innen und akademisches Personal geschaffen wurden. Stattdessen steigt die Zahl der befristeten Einstellungen an den Hochschulen. Damit muss Schluss ein: Für Daueraufgaben braucht es Dauerstellen – und eine bessere Grundfinanzierung unserer Hochschulen.
2011 hat die grün-rote Landesregierung unter Kultusminister Andreas Stoch (SPD) als eine der ersten Maßnahmen die Studiengebühren abgeschafft, welche die grün-schwarze Landesregierung gegen den massiven Protest von internationalen Studierenden und Bildungsgewerkschaften wieder einführte. Deren finanzielle Situation verschlechtert sich gerade in der Corona-Pandemie durch den Wegfall zahlreicher Nebenjobs nun deutlich. Die SPD steht für die Abschaffung aller Studiengebühren in Baden-Württemberg.