"Philippsburg I muss dauerhaft vom Netz"

Veröffentlicht am 17.03.2011 in Landespolitik

Bruhrain. „Der Reaktorblock Philippsburg I muss dauerhaft vom Netz gehen“, so die einhellige Meinung der SPD-Ortsvereine Oberhausen-Rheinhausen, Philippsburg und Waghäusel. Die Vorsitzenden Daniel Born (Oberhausen-Rheinhausen), Heiko Meyer (Philippsburg) und Lutz Schöffel (Waghäusel) sprechen sich in einer gemeinsamen Erklärung für ein Ende der Stromproduktion im älteren der beiden Reaktorblöcke aus.

Während Neckarwestheim I wohl dauerhaft vom Netz genommen wird, gilt für den badischen Alt-Reaktor lediglich ein dreimonatiges Moratorium. „Dieses Moratorium ist Ausdruck des schwarz-gelben Eiertanzes, der zu einer wachsenden Verunsicherung in der Bevölkerung führt“, so die Sozialdemokraten. Sicherheitsmängel gerade beim älteren der beiden Reaktoren seien bereits seit langem bekannt. So verfügt der Reaktor, der 1979 in Betrieb ging, lediglich über eine 60 Zentimeter dicke Betonschicht. Das ist nach Expertenmeinung gerade einmal ausreichend, um den Absturz eines Sportflugzeugs abzufangen. Der neuere Reaktor Philippsburg II verfügt demgegenüber über eine 180 Zentimeter dicke Wand.
Neben einer dauerhaften Abschaltung von Philippsburg I fordern die SPD-Vertreter auch die Rückkehr zum rot-grünen Atomkonsens und dem damit verbundenen Ausstiegsfahrplan.
Für die Region um Philippsburg bedeutet der Ausstieg mittelfristig auch, dass bisherige Arbeitsplätze im KKP verloren gehen. „Wir setzen uns dafür ein, dass in unserer Region in den kommenden Jahren ein Konzept entwickelt wird, wie wir zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen können.“ Die SPD werde diesen Prozess aktiv vorantreiben.
Landespolitisch ist aus Sicht der SPD eine Neuausrichtung der EnBW hin zu mehr erneuerbaren Energien dringend geboten. In Deutschland hängen laut Statistik bereits über 360.000 Arbeitsplätze an der Erzeugung regenerativer Energieformen (Quelle: BMU). Das für die kommenden Jahre absehbare Steigerungspotenzial in diesem Bereich müsse sich auch in der Region niederschlagen. Zahlreiche florierende kleine und mittelständische Unternehmen in der Umgebung zeigten bereits den Weg in die Zukunft.

Mit Entsetzen und Anteilnahme verfolgen die Sozialdemokraten in der Region die Geschehnisse in Japan. „Unsere Gedanken sind bei den Menschen in Japan, die neben der Naturkatastrophe nun auch mit der Unbeherrschbarkeit der Technik zu kämpfen haben“, so die Ortsvereinsvorsitzenden abschließend.

 

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Autor: Keydrick, Datum: 03.05.2011, 20:02 Uhr