Das Hochwasser, das vor allem Gondelsheim, Bretten und Bruchsal heftig getroffen hat, hat uns die Gefahr von Extremwetterereignissen für Waghäusel und die Region deutlich gemacht: Auch durch den Einsatz unserer Feuerwehren und des THWs konnte Schlimmeres verhindert werden: Trotz der teils lebensgefährlichen Lage blieb es bei Sachschäden – das ist die gute Nachricht.
Die schlechte lautet: Infolge des Klimawandels werden Hochwasser häufiger – und seine Schäden immer schwerwiegender.
Umso wichtiger sind Vorkehrungen gegen Starkregen – sie haben in der Hochwassernacht das Schlimmste verhindert: Die Schaffung von Retentionsflächen entlang des Saalbachs, die zur Überflutung gedacht sind und von Rückhaltebecken hat in Bretten und Gondelsheim etwa. In Bretten wurden Bewohner zudem durch das Frühwarnsystem „Starkregen FAS“ per App gewarnt – über das System lassen sich bei angeschlossenen Gemeinden die Pegelstände von Gewässern im Ort abrufen.
In Waghäusel stellt sich jetzt die Frage: Mit welchen Wasserständen müssen wir hier bei Starkregen künftig rechnen? Teils sind auch in Waghäusel Keller vollgelaufen – vor allem, weil die Kanalisation nicht für derartige Regenmengen ausgelegt ist. Für welche Gebäude lohnt sich ein Nachrüsten von Rückstauverschlüssen oder Hebeanlagen, um zu verhindern, dass Wasser aus der Kanalisation ins Haus fließt? Wie lassen sich innerorts Sickerflächen schaffen, um ein Abfließen der Wassermengen zu verhindern? Es braucht ein Hochwasserkonzept – mit klaren Informationen und Handlungsempfehlungen für die Bevölkerung. Denn Vorsorgen ist immer besser als Schlamm schippen.
Nicht alles kann auf kommunaler Ebene passieren: In der Bundesregierung setzt sich die SPD deshalb dafür ein, dass jede Wohngebäudeversicherung zukünftig eine Versicherung gegen Elementarschäden enthalten muss. Damit würde der Kreis der Versicherten stark vergrößert – und die Risiken von Klimaschäden solidarisch von sehr vielen Schultern getragen.
Bild: Ein Blick auf die Hochwassergefahrenkarte der LUBW (udo.lubw.baden-wuerttemberg.de) zeigt: Bei einem 50-jährigen Hochwasser sind auch Teile der Kirrlacher Wohnbebauung Überflutungsfläche.