Was muss Demokratie aushalten und wo dürfen wir nicht weiter schweigen?

Veröffentlicht am 03.08.2019 in Kommunalpolitik

Vor einiger Zeit, hatte ich eine rege Diskussion mit einem Freund, dieser war der Überzeugung, dass wir nicht auf die populistischen, rassistischen und plakativen Posts der AfD eingehen sollten.

Stattdessen sollten wir sie mit Ignoranz strafen! Doch strafen wir sie damit, oder geben wir Ihnen nicht tatsächlich einen Raum, in dem sie ungehindert und auf widerliche Art und Weise Ihr Gedankengut verbreiten können?

In den letzten Wochen hat sich der Ton auf der Facebookseite des Ortsverbandes Waghäusel der AfD verschärft, die Posts haben zu 90% direkt oder indirekt mit Integration, Flüchtlingen und Islam zu tun. Was ist eine angemessene Reaktion, sich auf eine Diskussion auf der Seite mit der AfD und Ihren Sympathisanten einlassen, so tun als gäbe es diesen Rechtsruck, auch im Ortsverein Waghäusel nicht oder das Thema nicht auf der besagten Facebookseite zu belassen und ganz konkret und öffentlich Stellung zu beziehen?

Natürlich ist es nicht leicht, zu Entscheiden welchen Weg man geht, aber eines muss allen Demokraten/innen klar sein, nicht darauf einzugehen, kann nicht der Weg sein. Wir alle haben in den letzten Jahren gemerkt, wie sich die Grenzen des sagbaren, des tolerierbaren verschoben haben und noch weiter verschieben! So fing das ganze schon einmal an und es ist jetzt unsere Pflicht, uns diesem Prozess und der AfD, auch hier in Waghäusel, entgegen zu stellen!
Schweigen heißt stille Zustimmung und ich kann und will nicht glauben, dass meine Mitbürger/innen in Waghäusel tatsächlich diesem menschenverachtenden und rassistisch motiviertem Gedankengut der AfD zustimmen!

Unter dem Deckmantel, keine Beleidigungen auf Ihrer Seite zu akzeptieren werden kritische Beiträge gelöscht, mit dem Hinweis „Wenn Ihnen das aus persönlicher Geistesschwäche unmöglich ist, besuchen Sie am besten unsere Seite nicht mehr.“

Doch die Beleidigung anderer Menschen, ist bei der AfD schon immer ein probates Mittel gewesen.

Ja, für seine Überzeugungen einzutreten, kann manchmal durchaus unangenehm werden, aber wenn wir uns aus Angst zurückhalten und uns nicht offen und direkt dem entgegenstellen, werden wir bald von dererlei Gedankengut umgeben sein und es wird die Norm. Und so werden aus Lügen, die gefühlte Wahrheit derer die zu lange geschwiegen haben.

Lasst uns zusammen gegen den Hass und die Ausgrenzung der AfD Stellung beziehen und zeigen, dass die Sozialdemokratie, sowie auch alle anderen Demokraten/innen in Waghäusel noch da sind und uns gemeinsam gegen den Hass und die Intoleranz stellen.

Herzlichst Ihr Mark Müller