Kirrlacher Notfallpraxis endgültig dicht!

Veröffentlicht am 13.02.2024 in Aktuelles

Wir haben es befürchtet und wir werden es nicht einfach so kritiklos hinnehmen. Patienten aus Waghäusel und Umgebung müssen dauerhaft mit weiteren Wegen und vor allem längeren Wartezeiten (dann in Bruchsal oder Schwetzingen) rechnen. Die schon bisher nicht zufriedenstellende ärztliche Versorgung im Raum Waghäusel, vor allem im Stadtteil Wiesental, verschlechtert sich dadurch weiter.
Der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg war es nur eine kurze Pressemitteilung wert: „Notfallpraxis Waghäusel-Kirrlach wird nicht mehr geöffnet“. Eine wichtige Anlaufstelle für Patienten außerhalb der normalen Sprechzeiten fehlt uns damit, denn nur die lebensbedrohlichen Notfälle sollen in die Notaufnahmen im Krankenhaus!
Das Angebot in Kirrlach war immer gut nachgefragt, bestätigt ein dort tätiger Notarzt. Zu denken gibt auch diese Aussage des eingesetzten Notarztes: „Wir waren in Kirrlach so gut ausgestattet. Wir konnten sehr viel selbst abfangen. Selbst kleine chirurgische Eingriffe waren möglich. Außerdem verfügt die Praxis über einen Infusionsraum. Dass Patienten bei ihrem Hausarzt generell besser aufgehoben wären, sei pauschal nicht korrekt. Auch dort ist die Frequenz sehr hoch“ (siehe BNN 9.2.2024).
Weiter bestehen bleibt nur der Fahrdienst, der Hausbesuche in den Randzeiten unternimmt, er kann unter der Telefonnummer 116-117 erreicht werden.

Die Aussage der KV-BW, man wolle lieber die Regelversorgung stärken, sehen wir sehr kritisch, denn bisher zeigte man sich bei unseren Anfragen für Verbesserungen, z.B. im Stadtteil Wiesental, eher ablehnend. Denn die Lösung der Nachfolgeregelung von Arztpraxen ist schon jetzt ein drängendes Problem. Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf auch beim Gesetzgeber, bei der Landesregierung und beim Landratsamt. Die ärztliche Versorgung in Waghäusel bleibt deshalb ganz oben auf unserer kommunalpolitischen Themenliste.